Tiersch(m)utz in Serbien

Hundefänger bei der Arbeit

Tiere und Tierschützer:innen haben in Serbien leider keinen guten Stand. Das Desinteresse und die Gleichgültigkeit der serbischen Bevölkerung an Tieren und deren Retter:innen ist leider immens hoch!


Für die serbischen Tiere ist es ein Leben, dass von Angst, Hunger, Krankheit, Missachtung und Schmerzen geprägt ist. 


Für die Arbeit der Tierschützer:innen hat die dortige Bevölkerung oftmals leider kein Verständnis und die Tierschützer:innen werden dann ausgegrenzt, gemobbt, geschnitten oder verspottet. Staatliche Behörden stehen nicht auf der Seite der Tierschützer:innen und spielen oft das böse Spiel gegen die Tierschützer:innen mit. Als Tierschützer:innen muss man sich dort ein dickes Fell zulegen um diesem Druck Stand halten zu können!


Die serbische Bevölkerung hält Hunde heute leider immer noch an der Kette, gibt kein Geld für z. B. Tierarztkosten (insbesondere Kastrationen) aus und entsorgt die Tiere lieber auf der Straße, wenn sie krank oder unbequem werden. Folge der Entsorgung sind dann die unkontrollierte Vermehrung der Tiere.


Serbien hat zwar ein "strenges" Tierschutzgesetz auf dem Papier stehen, ABER es hält sich nicht wirklich jemand daran. Eine Strafverfolgung muss ja auch nicht gefürchtet werden. 


Dort gibt es Tierfänger, die die Streuner schonungslos mit der Schlinge einfangen, in winzigen Anhängern dann ohne Tageslicht und Futter/Wasser dutzende Kilometer durch Serbien zu städtischen Einrichtungen abtransportieren oder unterwegs einfach irgendwo in der Pampas rauswerfen. In den Sommermonaten bilden sich in diesen Anhängern unvorstellbare und unerträglich hohe Temperaturen. Diese(n) Strapazen und Stress überleben viele Tiere während des Transports schon nicht.


Die Streuner werden anschließend in Einrichtungen gepfercht und fristen dort teilweise unter schlimmen Bedingungen ihrem Lebensende entgegen. Diese Einrichtungen werden Teils vom serbischen Staat bezahlt bzw. geschützt und so können dort Gewalttaten (wie Folter, Misshandlung und Vernachlässigung) ohne Strafverfolgung gegen die Tiere ausgeübt werden.


Für die Tiere dort, alles in allem oftmals keine guten Zustände! (Stand - immer noch aktuell)

verwahrloster bzw.  vernachlässigter HundHund
Karton voller Welpen
ausgesetzte Welpen
halb verhungerter Hund
ausgesetzte Welpen
Tüte mit ausgesetzten Tieren
ausgesetze Kitten
Kettenhaltung Besitzerhund

Drohen den Straßenhunden in Serbien demnächst rumänische Verhältnisse?

Im Jahre 2009 verabschiedete das serbische Parlament eines der besten Tierschutzgesetze (ABER: Es ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben steht) und jetzt soll demnächst wieder eine Rolle rückwärts gemacht werden. Wann dieses neue Gesetz genau kommen wird, ist unbekannt, aber der Gesetzesentwurf steht. 

Welche Folgen hätte diese Gesetzesänderung dann für die vielen Straßenhunde und die Tierschützer:innen in Serbien? 

Sobald dieses Gesetz in Kraft tritt, werden massenhaft Straßenhunde in städtische Tierheime verbannt. Sollte sich innerhalb einer festgelegten Gnadenfrist kein Adoptant finden, werden diese Tiere getötet. Man muss dazu wissen, dass Adoptionen in Serbien kaum stattfinden! Welche Euthanasiemittel zur Verfügung stehen, ist nicht bekannt, aber jedem sollte klar sein, dass Serbien kein reiches Land ist und sicherlich keine horrende Gelder hierfür ausgeben wird. Wir kennen alle die Horrorgeschichten aus 
z. B. Rumänien oder der Türkei. Die Tiere werden ganz sicher einen qualvollen Tod erleiden! 


All diejenigen, die sich mit dem Leid der vielen Straßenhunde in z.B. den oben genannten Ländern auskennen, können sicherlich erahnen was da auf die serbischen Straßenhunde zukommt. 


Für die vielen Tierschützer:innen vor Ort bedeutet es, dass sie zu ihren vielen Bestandstieren ständig noch weitere notleidende Hunde aufnehmen müssten. Das ist für viele Tierschützer:innen platzmäßig kaum machbar und finanziell schon gar nicht. Die Tiere müssen ja auch alle gut versorgt werden und mit den oft wenig vorhandenen finanziellen Mittel ist dies ja jetzt schon kaum zu bewältigen. Die Tierschützer:innen müssten dann machtlos diesen bevorstehenden Tötungen zusehen. 


Viele Tierschützer:innen protestieren gegen diese geplante Gesetzesänderung, aber es ist fraglich, ob sie mit ihrem Protest etwas bewirken können.


Wir sehen düsteren und traurigen Zeiten für die Straßenhunde in Serbien entgegen! (Stand 06/2022)

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Update:  Es bewegt sich mal wieder etwas im serbischen Tierschutz, aber so wie es aussieht verdichten sich die schlimmen Gerüchte. Es wird wohl doch zu einer gravierenden Änderung im serbischen Tierschutzgesetz kommen. Was genau soll geändert werden? Legale Euthanasie soll wieder zugelassen werden, obwohl es jahrelang strengstens verboten war. Und so wie es aussieht, kommen Tötungsstationen. Das wäre unvorstellbar schlimm für die Tiere in Serbien! (Stand 07/2023)

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Update: Seit Jahren versucht man in Serbien die Staßenhundepopulation anzugehen. Am 07.02.2025 fand eine Sitzung des serbischen Landwirtschaftsausschusses statt, wonach man jetzt wohl Überlegungen anstellt, ob die serbische Jägerschaft das Problem der streunenden Hunde „lösen“ soll. Bei dem Treffen waren keine Tierschutzverbände o.ä., die in der Vergangenheit in Arbeitsgruppen mitwirkten und an vernünftigen Lösungen gesucht hatten, beteiligt. Warum wohl? Man kann sich vorstellen, was solch eine Gesetzesänderung bedeuten würde - nichts Gutes! (Stand 02/2025)

Sehenswerter Film

Katzen auf Straße

Wer sich ein persönliches Bild von den traurigen Zuständen der Tiere in Serbien machen möchte, der kann sich über eine Suchmaschine den Kurzfilm von "Tiere suchen ein Zuhause" vom 01.05.2022 und den Film "Life of a mutt" raussuchen und anschauen.

Bitte suchen Sie nach Straßenhunde in Serbien – Dokumentarfilm „Life of a mutt“  (Quelle: Life of a mutt).

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Update: Der Beitrag ist immer noch im Internet zu finden. Sehenswert! (Stand 10/2023)